Der Paritätische Gesamtverband warnt vor einer weiteren Verschärfung der finanziellen Lage von Studierenden in Deutschland. Anlass für diese Warnung sind die heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen, die zeigen, dass die Hälfte aller Studierenden weniger als 867 Euro monatlich zur Verfügung hat. Der Wohlfahrtsverband fordert eine umfassende Reform des BAföG sowie Unterstützung bei den Wohnkosten für Studierende.
Dr. Joachim Rock, der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, äußerte, dass Studierende sich auf ihre Bildung konzentrieren sollten, ohne ständig finanzielle Sorgen haben zu müssen. Er kritisierte, dass das BAföG bei den regelmäßigen Anpassungen nicht mit den allgemeinen Lohnkostensteigerungen Schritt gehalten habe und die letzte BAföG-Novelle nicht ausreichend belastet worden sei. Er betonte, dass eine Anpassung des BAföG an das Bürgergeld und eine regelmäßige gesetzliche Fortschreibung erforderlich seien. Zudem wurde bemängelt, dass die nächste Erhöhung erst für das Jahr 2026 geplant ist.
Besonders stark betroffen sind Studierende, die zur Miete wohnen. Laut dem Statistischen Bundesamt geben sie im Durchschnitt 54 Prozent ihres Budgets für Wohnkosten aus. Rock merkte an, dass die Mietsteigerungen in den Städten für Studierende besonders spürbar seien und die Wohnkostenpauschale nicht mit diesen Entwicklungen Schritt halte. Eine kurzfristige Anpassung sei dringend notwendig, und mittelfristig sei mehr bezahlbarer Wohnraum erforderlich.
Bereits im Juni hatte der Paritätische zusammen mit dem Deutschen Studierendenwerk eine Kurzexpertise veröffentlicht, die ähnliche Ergebnisse zeigte. Demnach gelten nahezu 36 Prozent der Studierenden als arm. Der Paritätische verweist auf eigene Erhebungen, die zeigen, dass mehr als ein Drittel der Studierenden über 400 Euro für das Wohnen ausgeben und zwischen 16 und 20 Prozent Wohnkosten von über 500 Euro haben.
Das Statistische Bundesamt ermittelte das Nettoäquivalenzeinkommen, das nach Bedarf, Alter und Haushaltsmitgliedern gewichtet wurde.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Paritätischer Wohlfahrtsverband/ Veröffentlicht am 28.08.2024
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