Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können präzisere Forschungsergebnisse erzielen, indem sie Geschlechterunterschiede in ihren Studien berücksichtigen. Dies kann beispielsweise die Anpassung von Medikamenten an die spezifischen Bedürfnisse von Männern und Frauen verbessern und deren Effektivität steigern. Ebenso profitiert die Technikentwicklung, wie etwa bei Algorithmen für die Spracherkennung, von der Nutzung geschlechtsspezifischer Daten.
Nach einem Bericht des Wissenschaftsrates zählen Forschende aus Nordrhein-Westfalen bereits zu den führenden Kräften in den Gender-Studies. Um diese Führungsposition weiter zu festigen, hat das Land Nordrhein-Westfalen ein Förderprogramm ins Leben gerufen, das mit 2,25 Millionen Euro gezielt den Ausbau weiterer Professuren mit Gender-Schwerpunkt unterstützt.
Die Wissenschaftsministerin Ina Brandes hat betont, dass die Geschlechterforschung direkt zum Nutzen der Gesellschaft beiträgt, unter anderem in der medizinischen Forschung, den Natur- und Technikwissenschaften sowie in der Rechtswissenschaft. Das Land plant daher, in den kommenden Jahren die Förderung von Professuren zu intensivieren, die sich in ihrer wissenschaftlichen Arbeit auf Geschlechterforschung konzentrieren, um so die Position Nordrhein-Westfalens weiter zu stärken und den Wissenschaftsstandort zu fördern.
Das neue Förderprogramm ermöglicht staatlichen Hochschulen eine finanzielle Unterstützung, wenn sie die thematische Ausrichtung einer Professur um den Aspekt Geschlecht erweitern. Die Förderung richtet sich an sämtliche Fachbereiche und erstreckt sich über drei Jahre. Die Höhe der Förderung variiert je nach Umfang der inhaltlichen Neuausrichtung: Für eine umfassende Änderung der Professurinhalte kann eine Förderung von bis zu 150.000 Euro pro Jahr erfolgen, während partielle Anpassungen mit bis zu 100.000 Euro jährlich unterstützt werden können. Eine Bedingung für die Förderung ist, dass die Hochschulen zusichern, die neu etablierten Schwerpunkte mindestens drei Jahre über das Ende der Förderperiode hinaus fortzuführen.
Ein Gutachten des Wissenschaftsrates bescheinigte Nordrhein-Westfalen im letzten Jahr eine führende Rolle in der Geschlechterforschung, vor allem durch die große Anzahl an Professuren mit einem Schwerpunkt auf Gender, die nachhaltige Struktur des „Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW“ und die profilierten Hochschul-Zentren im Bundesvergleich. Darüber hinaus wird der renommierte Rita-Süssmuth-Forschungspreis verliehen, der über die Grenzen Nordrhein-Westfalens hinaus bekannt ist.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Land NRW/ Veröffentlicht am 21.05.2024
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