Schulklassen sind vielfältig! Lehrkräfte, die die kulturelle Vielfalt im Unterricht achtsam würdigen, tragen dazu bei, dass sich ihre Schüler:innen – egal ob mit oder ohne Migrationshintergrund – besser an die schulischen und emotionalen Anforderungen anpassen können. Dies belegt eine aktuelle Studie des Instituts für Psychologie der UDE, die an Grundschulen im Ruhrgebiet durchgeführt wurde.
In Zusammenarbeit mit Dr. Sauro Civitillo von der Universität Utrecht und Prof. Maja Schachner von der Universität Halle-Wittenberg untersuchten Dr. Francesca Ialuna und Prof. Philipp Jugert vom Lehrstuhl für Interkulturelle Psychologie – Migration und Integration den Zusammenhang zwischen kultursensiblem Unterricht und verschiedenen Aspekten der Schüler:innenentwicklung. Die Untersuchung umfasste 41 Lehrkräfte und 234 Viertklässler:innen, von denen 38% geflüchtet oder zugewandert waren. Die Forscher:innen wollten herausfinden, wie sich kultursensibles Unterrichten auf die schulische Leistung, das Gefühl der Zugehörigkeit zur Schule und die allgemeine Lebenszufriedenheit der Schüler:innen auswirkt. Zudem berichteten die Schüler:innen über ihre Wahrnehmung des kulturellen Diversitätsklimas im Klassenzimmer.
Dr. Francesca Ialuna stellte fest, dass ein von Lehrkräften selbst eingeschätztes kultursensibles Unterrichten mit besseren Deutschkenntnissen und mathematischen Fähigkeiten der Schüler:innen korreliert. Sie wies darauf hin, dass Schüler:innen, die sich mit multikulturellen Themen beschäftigen, sich stärker mit ihrer Schule verbunden fühlen und insgesamt wohler sind. Die Schüler:innen, die eine gleichwertige Behandlung durch ihre Mitschüler:innen erleben, zeigen bessere mathematische Leistungen. Diese Zusammenhänge gelten sowohl für Kinder mit Migrationshintergrund als auch für solche ohne Migrationserfahrung.
Das Forschungsteam kam zu dem Schluss, dass kultursensibles Unterrichten und ein positives Klima der kulturellen Vielfalt im Klassenzimmer die schulische und emotionale Anpassung aller Grundschulkinder unterstützen können, unabhängig von deren Migrationsgeschichte. Die Studie wurde im Rahmen des von MERCUR geförderten UA-Ruhr Forschungsprojekts „SIGN-Schulische Integration neuzugewanderter und geflüchteter Kinder“ finanziert.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Universität Duisburg Essen/ Veröffentlicht am 07.08.2024
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