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Kunststoffe erleben an der Hochschule Aalen

© PaulShlykov / stock.adobe.com

Kunststoffe stehen im Fokus der Medien, doch wie funktioniert Recycling eigentlich? Dieser Frage stellten sich jetzt 15 Schülerinnen und Schüler des Chemie-Leistungskurses des Aalener Theodor-Heuss-Gymnasiums gemeinsam mit ihrer Lehrerin Beate Ehret. Für eine umfassende Antwort ging es an die Hochschule Aalen, die im Bereich Kunststofftechnik extra einen Kurs entwickelt hat, um den viel diskutierten Werkstoff besser zu verstehen und die Wertschöpfungsketten nachvollziehen zu können.

Die Materialien durchlaufen viele verschiedene Stationen, werden transportiert, sortiert und gewaschen, bevor sie veredelt und regranuliert werden. Kleinste Verunreinigungen oder fehlgeleitete Kunststoffarten stören die Stoffströme. Die Qualitätssicherung der einzelnen Interessensvertreter ist entscheidend, um ein hochwertiges Produkt eines Recyclingprozesses – das sogenannte Rezyklat – zu erhalten. Der Einsatz von Rezyklaten ist in vielen Bereichen schon Standard und wird immer wichtiger, da in naher Zukunft gesetzliche Rezyklat-Quoten folgen werden, die Mindestmengen vorschreiben.

Dr. Christian Baron erklärte, dass das Aufzeichnen aller Stationen und Beteiligten helfen würde, besser zu verstehen, wie der Prozess funktioniert. Er wurde bei seinen Erläuterungen von Doktorandin Sophie Dagenbach und Masterand Marius Schach aus der Arbeitsgruppe „Nachhaltige Werkstoffe in der Kunststofftechnik“ von Prof. Dr. Iman Taha unterstützt.

Zuhause wird anders sortiert als in der Industrie – das stellten die Schülerinnen und Schüler schnell fest, als sie ihre mitgebrachten Kunststoffprodukte kategorisierten. Von der Schallplatte über das Quietscheentchen bis hin zur Zahnbürste und Verbundverpackung war alles dabei. Auf manchen Produkten fanden sich die Recycling-Codes: eingeprägte Nummern, die den Kunststoff eindeutig identifizieren lassen. Bei vielen Produkten gestaltete sich die Identifizierung jedoch schwieriger als erwartet, beispielsweise wenn Bauteile untrennbar miteinander verbunden waren oder viele verschiedene Materialmischungen vorlagen.

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Anschließend folgte die praktische Anwendung des Gelernten. Die Schülerinnen und Schüler analysierten die Kunststoffe mittels Nahinfrarotspektroskopie und besichtigten das Spritzgießlabor der Kunststofftechnik. Abgerundet wurde der Kurs durch das Schreddern und Spritzgießen mit einer Miniaturmaschine, die von explorhino zur Verfügung gestellt wurde. Nachdem alle ordentlich ihre Muskelkraft in die Produktion investiert hatten, wurden aus dem mitgebrachten Material Kreisel hergestellt und gleich in Kreiselwettbewerben erprobt.

Basierend auf einer Pressemitteilung von Hochschule Aalen – Technik und Wirtschaft vom 18.01.2024

Verfasst von Laura

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