Die Stiftung Digitale Bildung hat einen Bericht über das vierjährige Lernsoftware-Projekt veröffentlicht, das in Kooperation mit Wissenschaftlern, Schulen und Software-Experten realisiert wurde. Das Projekt hatte zum Ziel, intelligente digitale Werkzeuge zu entwickeln, die den Lernerfolg verbessern und Lehrkräfte entlasten. Im Rahmen des Projekts wurde ein Unternehmen gegründet, das die entwickelten Programme in Schulen einführte. Die Ergebnisse des Projekts, einschließlich der entwickelten Software, Datenschutz-Dokumentationen und erprobten Betriebskonzepte für Lernsoftware-Unternehmen, stellt die Stiftung der Öffentlichkeit zur Verfügung. Der Bericht „Mehr Bildungserfolg“ ist zum freien Download verfügbar.
Das Projekt startete 2019 mit der Idee, ein digitales Lernwerkzeug zu schaffen, das Schüler, Lehrer und Eltern begeistert und den Lernerfolg signifikant steigert. Dabei wurde ein Budget von einer Million Euro pro Schulfach und Jahr eingeplant. In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Heiner Böttger von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und unter der Leitung von Stiftungsvorstand Jürgen Biffar wurde ein Entwicklungsteam aufgebaut, das im Verlauf des Projekts auf bis zu 80 Mitarbeiter anwuchs. Ein zentrales Merkmal des Projekts war die enge Zusammenarbeit von Content-Autoren und Softwareentwicklern, die es ermöglichte, aktuelle didaktische Prinzipien wie Differenzierung, implizites Lernen und Gamification mit modernster Technologie zu verbinden.
Zwischen 2022 und 2024 wurden die Programme an verschiedenen Gymnasien in Bayern getestet. Die Ergebnisse zeigten, dass die Software die Aufmerksamkeit der Schüler bindet und ihre Freude am Lernen erhöht. In einem Vergleichstest mit herkömmlichem Lehrbuchunterricht konnte gezeigt werden, dass mit deutlich geringerem Vorbereitungsaufwand für die Lehrkraft ähnliche Lernergebnisse erzielt wurden. Durch die Entlastung von Routineaufgaben hatte die Lehrkraft mehr Zeit, sich individuell um die Schüler zu kümmern.
In einem Langzeittest am Willibald-Gluck-Gymnasium in Neumarkt zeigte sich, dass die Software über ein Schuljahr hinweg die Konzentration, Lernbereitschaft und Leistung der Schüler verbesserte. Martin Sachs, Studiendirektor und Betreuer der Testklasse, äußerte, dass die Software dafür sorge, dass sich die Schüler mehrheitlich kontinuierlich mit dem Stoff beschäftigten, was ihrer Meinung nach „Wunder“ bewirke.
Stiftungsvorstand Jürgen Biffar zog das Fazit, dass der Erfolg der digitalen Lehrwerke vor allem auf der gleichwertigen Zusammenarbeit von Content- und Technologieentwicklung beruhe. So sei es gelungen, allen Schülerinnen und Schülern, unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund, bessere Bildungschancen zu bieten. Die Stiftung stellt die entwickelte Software, Konzepte und Dokumentationen zur Weiterentwicklung zur Verfügung.
Die im Projekt entwickelte Brainix-Software, die zugehörigen Datenschutz-Dokumentationen, die Blaupausen für den Aufbau und Betrieb eines Lernsoftware-Unternehmens sowie die Markenrechte an „Brainix“ können an Organisationen weitergegeben werden, die über die nötigen fachlichen Kompetenzen und finanziellen Mittel verfügen, das System weiterzuentwickeln und breitenwirksam in Schulen einzuführen.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Archiv Stiftung/ Veröffentlicht am 28.11.2024
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