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Made in Mannheim: Künstliche Intelligenz

Technologie im medizinischen Bereich
© metamorworks /stock.adobe.com

Wissensgraphen spielen eine zentrale Rolle im täglichen Leben, obwohl sie in der Öffentlichkeit kaum bekannt sind. Beispielsweise stammen viele Filmempfehlungen auf Streaming-Plattformen aus solchen Systemen. Diese Graphen sind ein integraler Bestandteil der Künstlichen Intelligenz (KI) und dienen dazu, Informationen zu suchen und miteinander zu verknüpfen.

Das Forschungsprojekt LAVA, geleitet von Prof. Dr. Heiko Paulheim, Professor für Data Science an der Universität Mannheim, zielt darauf ab, Wissensgraphen, die in KI-Systemen verwendet werden, automatisch zu erstellen und zu verbessern. Paulheim führt dieses Projekt in Kooperation mit der Karlsruher Firma medicalvalues GmbH durch, einem Unternehmen, das sich auf KI-Lösungen für die medizinische Diagnostik spezialisiert hat und mit dem Paulheim bereits seit 2023 in einem Projekt zur KI-basierten Erkennung von Diabetes zusammenarbeitet. Im Gegensatz zu Anwendungen wie Filmempfehlungen ist in der medizinischen Diagnostik eine hohe Zuverlässigkeit und Vertrauenswürdigkeit der KI essentiell.

Ein zentrales Ziel des LAVA-Projekts ist es, ein zertifiziertes Medizinprodukt zu entwickeln, das es Ärzten ermöglicht, schnelle und präzise Diagnosen zu stellen. Dabei sollen beispielsweise Daten wie Röntgenbilder, Blutwerte und weitere relevante Messungen mittels eines Wissensgraphen verknüpft werden, um medizinischem Personal die Entscheidungsfindung zu erleichtern. Das Team um Paulheim entwickelt Softwarekomponenten, die den Wissensgraphen ständig aktuell und fehlerfrei halten.

Paulheim erklärte, dass das Ziel sei, wiederverwendbare und gut dokumentierte Komponenten für eine transparente KI bereitzustellen, die als White-Box KI bekannt sind. Diese Modelle sind so gestaltet, dass nachvollziehbar ist, wie Entscheidungen zustande kommen, im Gegensatz zu Black-Box Modellen, deren Entscheidungsfindung für den Nutzer undurchsichtig bleibt. Er betonte, dass eine KI erst dann vertrauenswürdig sei, wenn Nutzer jede Entscheidung verstehen und bei Bedarf korrigieren können. Bei medicalvalues soll die KI in der Lage sein, Vorschläge zur Erweiterung des Wissensgraphen zu machen, wobei jede Erweiterung vom medizinischen Personal überprüft und gegebenenfalls korrigiert wird.

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Das Projekt erhielt eine Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in Höhe von 300.000 Euro für die nächsten 18 Monate, nachdem sich Paulheim erfolgreich bei einem DATIpilot-Pitch in Darmstadt durchgesetzt hatte. Dort wurde das Projekt als eines von 600 Teilnehmenden zur Förderung ausgewählt.

Die DATIPilot-Förderlinie des BMBF zielt darauf ab, Innovationen zu fördern, die eng mit Forschung verbunden sind und sich an Akteure aus Wissenschaft und Gesellschaft richten, die projektorientierte Ideen zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen umsetzen möchten. Insgesamt wurden 3.000 Projekte eingereicht, von denen 600 als förderwürdig eingestuft und zu Pitch-Verfahren in ganz Deutschland eingeladen wurden, darunter auch in Darmstadt.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Universität Mannheim / Veröffentlicht am 24.06.2024

Verfasst von Nima

Nima liebt es, mit Ihren zwei Hunden unterwegs zu sein. Sie ist eine begeisterte Kletterin und ist im Sommer wochenlang mit ihrem umgebauten Bus auf Tour. Unterwegs arbeitet sie als Freelancerin.

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