In der Diskussion um die Nutzung von Social Media nach der Europawahl steht insbesondere TikTok im Fokus. Kürzlich hat Bundeskanzler Scholz das Bildungs-Start-up DigitalSchoolStory (DSS) im Rahmen des startsocial Bundeswettbewerbs gewürdigt. Dieses Start-up entwickelte eine Bildungsmethode, bei der Schüler reguläre Lehrinhalte in kreative Kurzvideos umwandeln, die dem Format von TikTok ähneln. Diese Methode unterstützt nicht nur fächerübergreifendes Lernen, sondern fördert auch Schlüsselkompetenzen des 21. Jahrhunderts wie Kollaboration und demokratischen Diskurs, was von der OECD befürwortet wird. Die Methode wird mittlerweile auch an Universitäten und in Firmen erfolgreich eingesetzt.
Seit dem Start des aktuellen Semesters arbeitet Prof. Dr. Sven Lindberg von der Universität Paderborn mit DSS zusammen und integriert das Konzept in seinem Lehramtsseminar zur sonderpädagogischen Förderung. Die Studierenden nutzen die Methode, um Lerninhalte gemeinschaftlich in kurze Videogeschichten umzusetzen und erhalten dabei Feedback von bekannten Content-Erstellern von Plattformen wie Instagram und TikTok.
Dr. Sven Lindberg, Professor für Psychologie, erklärt, dass die Studierenden durch ihre Recherchen echte Forschungsergebnisse aufgreifen und komplexe Inhalte in unterhaltsame Videos übersetzen. Die Anwendung agiler Methoden ermöglicht dabei eine kontinuierliche Reflexion und Anpassung der Inhalte, was zu einer intensiven Auseinandersetzung und hohen Motivation führt.
Nina Mülhens, Mitgründerin und Geschäftsführerin von DSS, äußert sich zufrieden darüber, dass die Methode nun auch verstärkt in der universitären Lehre Anwendung findet, nachdem sie bereits deutschlandweit von 10.000 Schülern erfolgreich genutzt wurde. Ihr Ziel sei es, die Methode weiter in der universitären Bildung zu etablieren, um den Lernerfolg und die Motivation der Studierenden nachhaltig zu steigern. Die ersten agilen Sprints sind schon abgeschlossen, und es folgen Feedbackrunden mit den Content-Erstellern. Geplante Live-Sessions sind für den 17. und 21. Juni an der Universität Paderborn vorgesehen, gefolgt von einem Finale und einer Preisverleihung am 15. Juli auf dem Stadt-Campus. Nina Mülhens wird bei diesen Veranstaltungen zugegen sein. Die Universität Paderborn führt damit als erste deutsche Hochschule DSS in den Lehramts- und Sonderpädagogik-Studiengängen ein. Eine erste Kooperation in der Wirtschaftspädagogik bestand bereits mit der Universität Erlangen, und der innovative Ansatz soll künftig an weiteren Hochschulen umgesetzt werden.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von DigitalSchoolStory gUG / Veröffentlicht am 17.06.2024
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