Pathologie bedeutet sinngemäß „Leiden und Ertragen“. Pathologen untersuchen das Leiden eines Menschen, welches dieser geduldig erträgt oder ertrug bis zu seinem Ableben. Der Beruf grenzt sich deutlich von einem Gerichtsmediziner ab, der ausschließlich Untersuchungen im Rahmen kriminalistischer Ermittlungen durchführt. Bis zum fachärztlichen Abschluss dauert es zwölf Jahre.
Zugangsvoraussetzungen für den Berufsabschluss Pathologe
Junge Menschen absolvieren die Hochschulreife. Aufgrund der verschiedenen Werdegänge bis zum Abschluss und der hohen Anzahl an Studienbewerbern setzen die Universitäten das Abitur an einem Gymnasium voraus.
Mit einem Notenschnitt von 1,3 und besser, erhalten Absolventen eine realistische Möglichkeit, das Studium aufzunehmen. Hervorragende Bewertungen in den naturwissenschaftlichen Materien sowie in der Mathematik begünstigen das Interesse der Universitäten.
Für die Aufnahme legen potenzielle Studiengänger eine Einstiegsprüfung ab. Erst nach der Auswertung der eingereichten Prüfungsunterlagen entscheidet die Bildungsdirektion über die Aufnahme der Kandidaten für das humanistische Medizinstudium.
Grundstudium in der Humanmedizin
Kein anderes medizinisches Studium lässt eine Karriere als Pathologe zu. Das Grundstudium der Humanmedizin bildet das Basiswissen für die nachfolgende fachärztliche Ausbildung.
Zwölf Semester umfasst das Studium bis zum zweiten Staatsexamen, welches zu erfüllen ist, um eine weitere Ausbildung in der Medizin zu starten.
In den ersten vier Semester erhalten Studierende theoretische Inhalte vermittelt. Sie konzentrieren sich auf Grundlagen der Biologie, Anatomie, Physiologie, Psychologie sowie Physik und Chemie. Unabhängig der späteren Spezialisierung eines Arztes ist das Grundstudium für alle Fachrichtungen der Humanmedizin verpflichtend. Dieser Abschnitt nennen Bildungseinrichtungen Vorklinik.
In den nächsten sechs Semestern kommt der praktische Teil hinzu. Während des Studiums besuchen Studierende Praxisräume in der Universität und beschäftigen sich im Detail mit den einzelnen Fachbereichen der Medizin. Hinzu kommen Laboruntersuchungen.
Abschließend folgen zwei weitere Semester, die angehende Ärzte in einer Klinik oder Praxis absolvieren. In dieser Zeit sammeln sie erste praktische Erfahrungen im Umgang mit realen Patienten. Nach insgesamt drei Hauptprüfungen endet das Studium mit dem zweiten Staatsexamen.
In der folgenden Zeit erhalten Absolventen, die Berechtigung als allgemeinpraktizierender Mediziner aktiv zu handeln, viele entscheiden sich für ein Fachstudium, um sich auf einen Fachbereich zu spezialisieren.
Fachärztliches Studium Pathologie
Vor Beginn der Ausbildung, die zwölf weitere Semester inklusive Praktika andauert, arbeiten Humanmediziner auf einer Station in einer Klinik oder als Begleitarzt in einer Praxis. Zwei Semester dauert das Praktikum, bevor der Weg erneut in den Hörsaal führt.
Angehende Fachärzte sind nicht auf das Bundesgebiet beschränkt, um das Fachstudium abzuschließen. Alle Staaten, die das deutsche Grundstudium anerkennen, ermöglichen den Zugang zur weiterführenden fachärztlichen Ausbildung an einer Universität.
Pathologen beschäftigen sich mit der Untersuchung des menschlichen Gewebes. Sowohl von lebenden als auch toten Menschen.
Arbeitsgebiete eines Pathologen
Im Vergleich zu einem Gerichtsmediziner beschäftigen sich Pathologen nicht ausschließlich mit Gewebeproben von Verstorbenen und handeln nicht spezifisch als Rechtsmediziner. Ihre Einsatzgebiete sind vielfältig und erlauben ein großes Spektrum an potenziellen Arbeitsbereichen.
In einem medizinischen Labor untersuchen sie Gewebe, welches ihnen von anderen Medizinern zugestellt wird. Labore sind in verschiedenen Einrichtungen integriert, um die Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen zu stärken und den Zeitaufwand zu reduzieren.
Pathologen arbeiten in Kliniken und analysieren die Gewebeproben aus der medizinischen Arbeit der klinischen Einrichtung. Selten nehmen sie auswärtige Aufträge an. Besondere Anlässe, wie fehlende Labore im Einzugsgebiet, bilden die Ausnahme.
In einigen Fällen gründen Pathologen eine eigene medizinische Einrichtung. Sie schließen sich, um Kosten einzusparen, zusammen und vereinbaren Kooperationen mit Ärzten aller Gesundheitsbereiche.
Pathologen dürfen wie Rechtsmediziner als Gerichtsmediziner handeln und eine Anstellung in der Gerichtsmedizin annehmen, wo sie eigenständig ihren Fachbereich verwalten. Ihre Tätigkeit ist stark von den Kriminaluntersuchungen der Staatsanwälte beeinflusst und sie agieren auf Beschluss eines Tribunals.
Im Vergleich zu anderen Medizinern entnehmen sie die Gewebeproben nicht selbst, sondern untersuchen sie in der Zusammenarbeit mit einem Gerichtsmediziner, der das Gewebe entnimmt.
Ausbauende Ausbildungen
Spezifischer sind anschließende Ausbildungsbereiche, um in einem begrenzten Fachbereich der Pathologie zu wirken. In der Neuropathologie beschäftigen sich Neuropathologen mit dem Gewebe der Neuronen. Die ärztliche Weiterbildung dauert vier Semester.
Hinzu kommen pathologische Gebiete wie die Kinderpathologie. Mindestens zwei Semester sind für aufbauende Medizinkurse einzuplanen. Pathologen erhalten keine Begrenzung in ihrer Fachspezialisierung.
Unterstützende Fachkräfte der Pathologen
Für verschiedene Arbeitsprozesse in der Pathologie stehen Obduktionsassistenten Pathologen zur Seite. Sie assistieren beim Öffnen eines Leichnams und dazu gehören auch unangenehme Aufgaben, wie das Reinigen der Edelstahl Ausgussbecken oder das Reinigen und Desinfizieren von Instrumenten.
Die Ausbildung zum Obduktionsassistenten dauert bis zu zwölf Monate und setzt den Abschluss der Mittleren Reife voraus.
Gehalt eines Pathologen
Das Interesse an den Verdienstmöglichkeiten ist groß. Verständlich, investieren ausgebildete Mediziner viel Zeit in die Lehre. Einstiegsgehälter beginnen bei 4.600 Euro brutto im Monat. Abhängig von der Qualifikation und dem Finanzspielraum einer medizinischen Einrichtung.
Finanzkürzungen durch den Bund, den Ländern und fehlende Gewinne vieler Sanitätseinrichtungen erfordern Gehaltskürzungen. Private Kliniken verfügen in der Regel über höhere Budgets. Hier verdienen ausgelernte Pathologen schnell über 80.000 Euro brutto im Jahr.
Kosten für das Studium
An staatlich anerkannten Universitäten in Deutschland, entrichten Studierende eine Gebühr von bis zu 300,00 Euro pro Semester.
Der Weg zum Pathologie-Studium
24 Semester und drei Staatsexamen warten auf angehende Pathologen. Mit einem sehr guten Abitur beginnen Studierende mit dem medizinischen Grundstudium, erst nach dem zweiten Staatsexamen folgt die Facharztausbildung zum Pathologen.
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